Svenja Herrmanns Schreibstrom-Teenager stossen an diesem Samstagmorgen im JULL noch auf frische Spuren von Quallen, Kaminfeuerlesungen, Zugreisen... - am Abend davor fand hier eine Text-Wanderung über 3 Etagen statt mit 40 Vorlesenden und 100 Lesewanderlustigen. Natürlich gibt das dem Schreibstrom einiges her für das eigene Schreiben. Zwei Auszüge:
"In der Nacht, als keiner hinsah, erwachte die Dame in einem Gemälde, das im JULL aufgehängt ist. Gleichzeitig erwachten alle anderen Gegenstände. (…) Sie alle begannen eifrig zu diskutieren und dachten sich die wunderbarsten Geschichten aus.
Die Druckmaschine tippt hier jede Nacht aufs Neue ihre zu Texten gewordenen Gedanken ab. Aber bei allen anderen bleibt am Schluss nur die Magie des Schreibens übrig."
von Charline
"Das sanfte Brummen einer vergessenen Spülmaschine. Barhocker mit
blauen Sitzen. Lange, hölzerne Beine. (…)
Die Tür wird plötzlich geöffnet. Plötzlich Leben in der stillen Hütte.
Eine fremde Person tritt in den Raum, der ihr offensichtlich nicht unbekannt ist. Arm ausgestreckt, Finger auf die Wand gerichtet.
Klick. Licht. Dutzende Beleuchtungen entflammen. (…)
Und während dieser zuvor noch düstere, unordentliche und unterdrückte Ort sich langsam aber sicher in etwas Freies, Offeneres und Warmes verwandelt unter den Händen einer bekannten Fremden, lässt sich immer die wahre Natur dieses Ortes erkennen. Dieser Ort des Zusammenkommens, der Kameradschaft und Konversationen, ist nichts für Egoisten…"
von Simon