
Langsam wird es fast ein bisschen unheimlich! Was die Schüler seit unserem letzten Treffen aufs Papier gebracht haben, nimmt Dimensionen an, die tatsächlich schon fast jene eines regulären Romans erreichen. Auf alle Fälle dauert es nicht mehr lange, und die Schüler haben mich längenmässig definitiv überholt (ich schreibe nie Bücher, die länger sind als 100 Seiten, weil ich finde, dass man ein Buch an einem Abend lesen können sollte). Absolut verblüffend, der kreative Output! Und kein Satz ist zu viel.
Und verblüffend sind auch die verschiedenen Ebenen, die unsere Geschichte aufweist – immerhin kommen 19 Figuren darin vor (jedEr SchülerIn ist eine der Figuren), und die wollen schliesslich auch etwas zu tun haben! Und das haben sie auch. Ich will an dieser Stelle ja nicht spoilern, aber Sensai Mastru nimmt am dritten Tag unseres Abenteuers ein übles Ende. Und nicht nur er! Auch der Verräter Yuki muss dran glauben. Und ... und ... ach, alles ist so verdammt spannend! Ich übertreibe nicht. Wir sollten das fertige Ding dann unbedingt nach Hollywood schicken!
Die Schüler werden am Ende unseres Schreib-Experiments auf alle Fälle etwas in den Händen halten, auf das sie stolz sein können.
Unsere Geschichte hat nun übrigens auch endlich ihren angemessenen Titel erhalten: «Der Ikiyildiz», heisst der Fantasy-Roman. Was der ist? Selber herausfinden!
Ein paar Leckerbissen aus den neuen Texten:
- Der Sensai ging zu seinem eisblauen Drachen, um eine Runde zu drehen. Doch er bemerkte, dass ein fauliger Geruch aus dem Mund des Drachen schoss. Aus diesem Grund kaufte der Sensai eine riesige Zahnbürste, um ihm die Zähne zu putzen.
- Kara Şimsek sass auf der schwebenden Uhr und liess sich von ihr durch die Tempelschule tragen. Sie kannten sich schon lange, seit die Zeit rückwärts zu laufen begonnen hatte.
- Asura sprach weiter: «Geht los und fangt sie ab, sobald ihr die Triangelzacken erblickt! Doch fasst sie auf keinen Fall ohne die Dämonensilberhandschuhe an! Sie würden euch zerfetzen.»
- Shadow chillte in Azazels Schatten, weil er das Licht verabscheute.
- Aber sein Blut fühlte sich anders an als zuvor. Sein Blut fühlte sich kalt an.
- Er sah ihn seinen Träumen immer das gleiche. Es war ein Junge, der eine rote Flammenkette hatte. Auf seiner Haut waren die Flammen als dicke, schwarze Narben zu sehen.
- Der Sensai versuchte zu flüchten, aber die Kameras und ein paar Elektro-Greifhände verfolgten ihn. Er baute mehrere Wände aus Eis, doch die Hände zerbrachen das Eis wieder und wieder. Er rief seinen Drachen, aber er spürte, dass er schon abgeschlachtet worden war.
Projekt 149 - Langzeitprojekt Primarschule Auzelg. Schule Auzelg, Klasse 6a (Lehrerin: Michaela Frigg). Schreibcoach: Gion Mathias Cavelty.
Comments