Zwei Abschlussklassen aus Zürich-Affoltern sind im JULL auf Besuch. Beide Klassen haben eine Woche zuvor die Ausstellung dada-Afrika im Museum Rietberg besucht und dort zu ausgestellten Objekten Texte verfasst.
An diesen Texten wird nun als erstes in kleinen Gruppen weiter geschrieben. Dann werden die Klassen aufgeteilt, bei Irene Eichenberger beschäftigt sich die eine Hälfte mit dem theatralen und performativen Aspekt, der aus Geschriebenem Gesprochenes macht, bei mir schreiben die Schüler als erstes Wörter aus ihrer Muttersprache an die Wandtafel, die sie irgendwie besonders finden. Auf zwölf Schüler kommen am einen Tag tatsächlich acht Muttersprachen (Schweizerdeutsch, Albanisch, Serbisch, Portugiesisch, Englisch, Bengalisch, Somalisch, Türkisch). Bald ist die Wandtafel komplett vollgeschrieben.
Nun sollen diese Wörter einfliessen in einen Text für eine Kraftfigur aus Afrika, eine Skulptur aus Holz, die mit Nägeln vollgespickt ist. Stellt euch vor, diese Figur kann sprechen. Was sagt sie? Wie sagt sie es? Was für ein Gefühl treibt ihre Rede an?
Zum Abschluss performen die Schüler ihre Texte vor ihren Klassenkolleg/innen. Tatsächlich versuchen sie, ihre Texte nicht einfach nur herunterzuleiern, sondern zu formen, damit sie von der Bühne herunter auch wirken. Viel Applaus für die Showtalente.
*Gerhard Meister schreibt Theaterstücke, Hörspiele und Spokenword-Texte, mit denen er selber auf die Bühne geht. Am 23. und 23. Juni hat er zwei Abschlussklassen aus Zürich-Affoltern als Schreibcoacht im JULL unterstütz.