Nach zwei Textrunden gehen die Stadtbeobachter bereits in die dritte: Nicht alle schreiben gleich schnell, aber das tut auch nichts zur Sache. Sowieso sind die Diskussionen oftmals wichtiger als am Ende die Texte. Auch heute sitzen drei von fünf Stadtbeobachter im Kreis und haben anfangs – angeblich – keine Idee, worüber sie schreiben könnten. Ich frage sie, an welchem Ort sie die nächsten Wochen am meisten Zeit verbringen werden – und warum? Schnell kommen wir so auf das Mysterium des Letten zu sprechen: wer badet im oberen, wer im unteren, und warum eigentlich? N aus Winterthur hat von diesen Feinheiten noch nie gehört und wir verraten sie ihm erstmal auch nicht, denn wir wollen seinen Text dazu lesen, wie er die Lage einschätzt. A schliesst sich diesem Thema gleich an, weil sie – im Gegensatz zu N – nicht im unteren badet, sondern im oberen. S verreist bald für mehrere Monate nach Bochum, auch von dort wird sie uns berichten: wie lernt man eine fremde Stadt kennen? Davor aber will sie noch einen Text zum Maturagefühl schreiben: jenem Moment, wie sie in der Atelierschule auf der Treppe standen und ihr Schulzeug runterwarfen. Bei der Terminfindung stellt sich heraus, dass A eine Heimwoche hat, worauf ich nachfragen muss, was das überhaupt sei: und so haben wir bereits den nächsten Text beschlossen.
Nächster Termin: 23. August 16 oder 17 Uh
Die Stadtbeobachter/innen treffen sich mehr oder weniger regelmässig im JULL und schreiben über ihre Eindrücke der Stadt.
Schreibcoach: Gina Bucher
(Illustration: reisememo.ch)