Karten 1849 und 2019. Aufgabe:
Zeichne ein: Heinrichs Reise (Kutschen, Schiff, Bahn)
Vorführung der 3 Szenen.
1 Augengrobheit der Gräfin; der Graf stellt sich vor und lädt sich gleich selber in Heinrichs Kutsche ein.
2 Hutszene: Dem jungen Heinrich wird von bierselig höheren Beamten noch in der Wirtschaft die Mütze vom Kopf geschlagen, nun muss der Graf eingreifen und für Sitte sorgen. Der zuvor devote Wirt hat den fremden Gast nicht beschützt und ist nun in angstvoller Verlegenheit, die getadelten Beamten schämen sich vor den Wirtsleuten, die Zeugen ihrer Demütigung geworden sind. Auf kleinstem Raum und in wenigen Strichen zeichnet Keller Falllinien.
3 Dialog: Der Graf in Heinrichs friedlich wackelnder Kutsche (dem beweglichen Wanderhaus) - es folgt ein ausführliches Gespräch über Adel, Obrigkeit, Knechtschaft, die Schweiz und Deutschland – (noch) empört darf sich Heinrich in Rage reden, der Graf ist Onkel und Ohr. Heinrichs vulkanisches Reden, Begriffshitze, die in ihm aufgsteigt – ist (wie sich bei der Vorführung zeigt) nicht immer nachvollziehbar. Auch die Coaches mussten diese Passage zwei und drei Mal lesen. P. Bichsel wird erwähnt - er lese, wie er sagt, um Rätseln zu begegnen, nicht um zu verstehen (denn was heisst “verstehen”?).
Pro Person wurde im Verlauf der Woche 1 Buchseite bearbeitet und neu geschrieben – der so entstandene Text führt uns ICE-schnell (dh. in wenigen Pfiffen) durchs dritte und ins vierte Kapitel. Was heisst “liederlich”? Die meisten Julls sind diesem Wort noch nie begegnet -
Projekt 111: «Green Henry» - Jugendliche nähern sich schreibend dem grossen Zürcher Klassiker. Kantonsschule Enge, Klasse W1b (Lehrerin: Beatrice Stoll) mit Ruth Schweikert und Peter Weber. Im Rahmen von 200 Jahre Alfred Escher & Gottfried Keller, unterstützt vom Lotteriefonds des Kantons Zürich.
Bilder: RR, PW.