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"Ich will nicht, dass es endet..." Die kollektive Abschiedsrede der (bald ehemaligen) Rugg

Ohne Mikrofonverstärkung vor 500 Leuten haben 15 Jugendliche der Sek Ruggenacher eine äusserst unterhaltsame und berührende Abschlussrede gehalten - ein langer Applaus folgte auf diesen Wortlaut:

Guten Abend.

Schön, dass Sie alle da sind.

Schön, dass Ihr alle dabei seid.

Wenn wir heute noch ein letztes Mal zusammenkommen als Schülerinnen und Schüler vom Ruggenacher 2. Drei wichtige Jahre gehen zu Ende. Aber bevor wir uns verabschieden und getrennte Wege gehen, wollen wir noch einmal daran denken, was wir alles erlebt haben.

Jede und jeder für sich.

Und alle gemeinsam.

Als erstes fällt mir die Eingangstüre ein. Durch die wir jeden Morgen, Mittag & Nachmittag rein gingen und wieder raus. Höchst motiviert und souverän. Oder doch einfach verschlafen. Die wir öfters mit voller Wucht zuschlugen. Die eines Tages tatsächlich ersetzt werden musste. Wenn ich durch sie reinging, begann der Schultag. Wenn ich durch sie nach draussen ging, wusste ich, ich hatte einen weiteren Schultag überlebt. Doch heute ist mir bewusst, dass jedes Mal, als ich sie verliess, der Tag näher rückte, wo ich sie zum letzten Mal sehe.

Mein erster Eintrag:

Nastuchschachtel vergessen. (Fatime)

Dieses Gefühl, wenn eine Lehrerin meinen Namen ruft und ich nichts verstehe, weil ich in meinen Gedanken schwimme. (Bojan)

Mein Name ist Harbin, nicht Arbin, lieber Herr Dürüm Aliqi! (Harbin)

Die Witze von Frau Wiche: «Fatime frag mich mal, ob ich ein Elefant bin.» «Bist du ein Elefant?» «Nein, wieso?» (Ilda)

Frau Herrlichs cremige Hände (Angela)

Als wir während des Jahrgangslagers mitten in der Nacht wegen Lärmstörung mit Herrn Büchli joggen mussten. (Bojan & Harbin)

Das Klatschen nach jedem zerbrochenen Glas und wie sich Herr Maliqi immer darüber aufgeregt hat. (Tana)

Nandi, wie er am Freitagnachmittag wie ein wild gewordenes Tier durchs Atelier rennt und sich freut, dass jetzt endlich Wochenende ist. (Lars)

Dennis, wie er mit einem breiten Grinsen auf mich zu kommt, und sich über eine gute Note oder ein neues Level in einem Videospiel freut. (Lars)

Stefan und Luca, die stundenlang mit den Lehrern diskutieren. (Harbin)

Gaetano, Lorenzo, Abdullah und Arion, die im Atelier immer mit Gummis rumschiessen. (Lea)

Latifah, wie sie im Lager eine Lampe kaputt gemacht hat, und wir hatten eine Woche kein Licht in unserem Zimmer. (Angela)

Vanshika, die einen Eintrag von Herrn Lüthi an seinem Computer gelöscht hat, während Beyza ihn abgelenkt hat. (Latifah)

Sorry dafür. (Vanshika)

Herr Büchli, der in den eigenen Stunden während des Filmes einschläft. (Angela)

Das Jahrgangslager, in dem neuen Freundschaften gefunden wurden. (Flavio)

Der Schulsilvester, der Beste den es je gab oder? „I want to scream and shout, and let it out loud!“ (Martina)

Danke an Herr Wieland, dass sie die Prüfungslösungen (ohne es zu bemerken) unter den Visualizer gelegt haben und die ganze französisch Klasse eine gute Note hatte. (Bernardo)

Der Schneesporttag, fürs nächste Mal ein Schlittel Kurs bitte! (Vanshika)

Es gab so viele schöne Momente!

Momente, die werden wir nie vergessen werden. Es gab aber auch Momente, die nicht so schön waren.Als Harbin sich das Knie im Lager aufschlug und er bis um 3 Uhr morgens im Spital war und Frau Herrlich, die versuchte, ihn mit ihrem perfektem Französisch aufzumuntern. Als sich Angela während der Pause im Klo eingesperrt hatte und nach Hilfe schrie, bis Frau Herrlich sie fand und Hilfe holte. Als Vanshika und Luana sich im ersten Lela Lager verletzt hatten und beide ins Krankenhaus mussten, die eine öhnmächtig, die andere mit Gehirnerschütterung. Als wir unseren Skitag hatten, und es so viele Verletze in den verschiedenen Klassen gab, dass die Leute vom Skiort sagten, das nächste Mal, wenn das Ruggenacher kommt, sollen wir sie vorher warnen. Als Herr Büchli und Herr Liesch uns verliessen, und eine kleine Welt für uns zusammenbrach, da wir die beiden ins Herz geschlossen hatten. Zum Glück haben wir danach zwei sehr nette Klassenlehrer wie auch Fachlehrer erhalten namens Herr Maliqi und Herr Lüthy.

Schon krass, dass wir an diesem Punkt angekommen sind, wo wir uns alle verabschieden und mit einem neuen Lebensabschnitt starten. Aber diesen Weg sind wir nicht alleine gegangen. Ohne die Unterstützung unserer Lehrer und Eltern, sowie auch unserer Geschwister hätten wir das nicht soweit geschafft. Zu Hause gab es viele auf und ab Momente wegen der Schule. Ohne die Stütze unserer Geschwister und Eltern, wären wir nie soweit gekommen.

Die aller grösste Rolle spielten dennoch die Lehrer:

Herr Baach, danke für Ihre lebendige Art und Ihren Humor (Fatime)

Frau Ofner, danke für Ihr offenes Ohr, Ihr Verständnis und Ihre Grosszügigkeit (Ilda) Frau Veseljak, danke für Ihre Kreativität und ihre ansteckende gute Laune (Tana)

Herr Lüthy, danke für Ihre Unterstützung in jeder erdenklichen Art und Weise (Vanshika)

Frau Schläpfer, danke für Ihre Süssigkeiten, die Sie immer nach der Stunde verteilt haben (Flavio)

Frau John, danke für Ihr Verständiss bei jedem Unsinn den wir gemacht haben (Lars)

Frau de Kaenel, danke für Ihre liebevolle Art und Ihre Geduld mit uns (Bernardo)

Frau Herrlich, danke dafür, dass Sie mit ihrem Auftreten immer eine Erinnerung sein werden (Latifah)

Herr Maliqi, danke, dass Sie immer an uns geglaubt haben, auch wenn wir oft hoffnungslose Fälle waren (Angela)

Auch den Fach- und ehemaligen Lehrpersonen möchten wir herzlich danken für Ihre Unterstützung und Ihre Zeit.

Frau Haslimann, Frau Scheidegger, Frau Portmann, Frau Wiche, Frau Maeder

Frau Klein, Herr Maliqi, Herr Büchli, Herr Liesch.

Ebenfalls danke an unsere Freunde und Freundinnen, die in diesen drei Jahren ein Teil unserer Identität wurden. Wir werden diese Zeit nie vergessen und Euch immer in unserer Erinnerung behalten.

Zu guter Letzt bedanken wir uns herzlich bei unserer Schulleitung, Herr Schmid und Frau Frei.

Jetzt beginnt unsere Zukunft.

KV und FaGe.

Die zwei Lehrberufe, die erwartungsgemäss in unserem Jahrgang am häufigsten vorkommen. Aber wir vertreten nicht nur die Branchen Wirtschaft und Gesundheit. Denn das Ruggenacher bedeutet auch Vielfalt.

Andere Berufe, weiterführende Schulen, oder sogar eine Kunstschule. Denn egal, wie man sich entschieden hat, jeder zieht sein eigenes Ding durch.

Ein Neuanfang. Ein neues Klassenzimmer, neue Lehrer, neue Gesichter und eine neue Umgebung. Alles wird uns zuerst fremd vorkommen, aber wir schaffen das. Genau wie wir das an unserem ersten Schultag im Ruggenacher 2 mehr oder weniger gemeistert haben.

Nun schauen wir mit gutem Gefühl auf die vergangenen drei Jahre zurück.

Für die Zukunft wünschen wir euch nur das Beste, viel Erfolg und wir hoffen, dass wir euch bald wieder treffen können.

Zudem hoffen wir, dass die guten Freundschaften und Beziehungen bestehen bleiben.Wir werden Euch vermissen. Wir werden die Lehrer vermissen. Das Schulhaus. Und sogar den Schulweg.

Ich ziehe die Schuhe an. Nach wenigen Minuten bin ich draussen. Ich stecke meine Kopfhörer in meine Ohren und lasse die Musik erklingen. Alles um mich ist stumm und grau. Nur die Musik läuft im Hintergrund und gibt dem Bild ein bisschen Farbe.

Jeden Tag mit dem Mofa. Einfach Gas geben, tief in den Kurven liegen und die Landschaft geniessen. In der Schule angekommen, sehe ich meine Freunde. An ihren Gesichtern erkenne ich, dass auch ihnen die Lust fehlt. Im Klassenzimmer schaue ich die Bilder an, die an der Wand hängen. Alle lachen und sind glücklich. Tausende Erinnerungen schiessen durch meine Gedanken.

Ich will nicht, dass es endet. Der Blödsinn, das heimliche Spicken, die vielen Prüfungen, das viele Gelächter.

Ich will alles nochmal erleben. (alle zusammen)

Projekt Nr. 108 - "Die Kunst der Abschiedsrede", verschiedene Klassen der Sekundarschule Ruggenacher, Regensdorf (Lehrerin: Regula Ofner). Schreibcoach: Heinz Helle. Auftrittstrainerin Irene Eichenberger

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