Dilara und die Spinne
- office08827
- 27. Mai
- 2 Min. Lesezeit

Draussen ist es bereits dunkel. Dilara starrt vor sich hin. Sieht diesen wunderschönen Himmel, die Sterne, den Mond, doch sie fühlt nichts. Ausser dieser Dunkelheit. So sehr sie es auch versucht, sie kann sie nicht vertreiben. Sie ist wie eine dunkle Hand, die ihr Herz in einer so festen Umklammerung hält, dass Dilara manchmal das Gefühl hat, daran zu ersticken. Dilara sieht zu Boden und entdeckt ein kleines Tierchen, das auf sie zu krabbelt. Dilara braucht einen Moment, bis sie begreift, was das für ein Tierchen ist. Unglauben liegt in ihrem Blick. Denn dieses Tierchen gibt es hier eigentlich gar nicht. Zumindest nicht in freier Wildbahn. Es ist eine Vogelspinne. Eine sehr zerzaust aussehende Vogelspinne. Es siet aus, als wäre sie gerade einem Tornado begegnet. Dilara beugt sich vorsichtig zu der kleinen Vogelspinne und nimmt sie auf die Hand.
«Na, wer bist denn du?», fragt sie die kleine Spinne. Die natürlich nicht antwortet. Allerdings scheint sie etwas von Dilara zu wollen, denn sie beginnt wie wild auf der Hand zu zappeln. Dilara zögert, doch dann lässt sie die Spinne runter. Diese flitzt sofort los. Nach ein paar Metern bleibt sie stehen und sieht zu Dilara zurück. Dilara zögert einen Augenblick, dann folgt sie der kleinen Spinne. Diese führt sie ein ganzes Stück die spärlich erleuchtete Strasse entlang und biegt schliesslich in einen Garten ein. Dilara braucht einen Moment, ehe sie den Namen auf dem Briefkasten entziffert hat. Auf dem Briefkasten steht Maria. Leise schleicht sie mit der Spinne in den Garten. Und was sie dann hört, verschreckt sie so sehr, dass Sie sich die nächsten drei Tage im Schrank versteckt um darüber nachzudenken, was sie als Nächstes tun kann. Die Spinne bleibt die ganze Zeit über bei ihr.
(Text von Jules)
254 - Langzeit Liguster - Schule Liguster, Klasse 2Bb (Lehrerin Pia Wagner). Schreibcoach: Eva Rottmann
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