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Heute: 22.Okt.2025 Probe mit den Stadtbeobachter/innen

Aktualisiert: 28. Okt.

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Erst haben wir die einzelnen Texte geprobt für unsere Lesung bei "Zürich liest", dann gings weiter mit der Textcollage für den Festakt der Wiedereröffnung der St Peters Kirche.

Es hat mir und ich glaube euch auch grossen Spass gemacht die sehr kompakten Aussagen, Erfahrungen der Kolleg/innen pointiert vorzutragen. Hier den Anfang:

Alle Die Glocken läuten.

Die Sonne weckt mich sanft. Es ist Sonntag. acht Uhr ich mache ich mich auf den Weg nach Zürich.

Der Wecker reisst mich aus meinem kurzen Schlaf. Während meine Mitbewohnerinnen noch schlafen, bin ich bereits wach, um etwas zu machen, was ich sonst nicht mache: zum Gottesdienst gehen.

Sonntagmorgen wir fahren zu viert vom Lavaterhaus zur Bühlkirche in Wiedikon. Eine kleine Gruppe. Wir unterhalten uns. Es geht um Rennvelos und Hörgeräte.

Wohin des Weges? Frage an mich. Ich gehe weg von hier, weg von allem. Ja, so ist es. Ich habe entschieden und niemand kann mich aufhalten.

Um 8 Uhr 10 habe ich die Pfarrerin von St. Peter am Hauptbahnhof in Zürich getroffen. Wir haben ein bisschen gesprochen. Alle waren perfekt nett. Und normal.

Die Kirche, neugotisches Hellrot vor blauem Himmel.

Ein frischer Blumenstrauss imponiert vor dem Altar. Sämtliche Kirchengänger:innen sitzen herausgeputzt in feinster Sonntagskleidung bereit.

 Alle Die Glocken läuten.

Ich treffe in der Zwinglikirche ein. Ich sitze hinten rechts, wie der Pate im Mercedes. Das Niederknien hätte ich mir hier ersparen können. Nach Calvin und Zwingli sollte der Ritus von dem befreit werden, was nicht ausdrücklich in der Bibel niedergelegt war.

Das gute Wetter verleiht dem Tag etwas Feierliches –

 Alle Die Glocken läuten.

Punkt 10 Uhr fängt der Gottesdienst in der reformierten Kirche in Bülach an.

 Alle Die Glocken läuten. 

Wir sitzen ganz gespannt in den Reihen. Die Einheimischen sind superneugierig, was für Leute da zu Besuch sind.

 Alle Die Glocken läuten.

Ich sitze in der Kirche in Weggis, die Menschen um mich sind sehr nett. Gerade spielt jemand Kirchenmusik. Es tönt gut, es gefällt mir.

Jedes Mal, wenn die Holzbänke knarren und quietschen, empfinde ich grosse Demut. Stehen alle auf, so tue ich das auch. Wird gesungen, singe ich mit. Nein, ich ahme nicht nur nach, ich verstehe: 

 Tu sei la mia forza, tu sei la mia pace, la mia libertà. Niente nella vita ci separerà.

Alle Jetzt singen sie wieder.

...


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260 - Bullingerfiguren - JULL-Statdbeobachter*innen. In Zusammenarbeit mit Reformierte Kirche Zürich. Schreibcoach: Gina Bucher.

 
 
 

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