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Tempelstadt in der 33. Dimension




Montagmorgen, 22. März, JuLL: Der zweite von acht Schreibmorgen mit der Klassa 6a Auzelg beginnt. Die ganze Klasse sitzt um 08.25 Uhr bereit, fünf Minuten zu früh, wie schon letztes Mal – ein gutes Zeichen, meine ich.


JedEr der 19 SchülerInnen hat sich mittlerweile eine Figur ausgedacht, der sie/er in der gemeinsam zu schreibenden Geschichte Leben einhauchen will – es wird zudem eine 20. Figur geben: Eine geheimnisvolle Katze in der Tempelschule, die von Lehrerin Michaela Frigg geschrieben werden wird. Willkommen in der Tempelschule in der Tempelstadt in der 33. Dimension!


Daneben wird es die sieben Auserwählten geben; es wird eine Dämonenfürstin geben; es wird einen mysteriösen Gefängnisausbrecher geben; einen frustrierten Sensei (Meister) etc.


Ich bemerke neuerlich eine Faszination/Fixierung auf Japanisches (Einfluss von Mangas, Animes) und rege die Schüler an, Inspirationen eher aus ihrer eigenen Kultur zu ziehen – aus dermassen vielen Kulturkreisen stammen sie nämlich, wenn ich das richtig überblicke (und hoffentlich korrekt formuliere). Ghana, Türkei, Syrien, Pakistan ... für mich persönlich gibt es wenig mehr Faszinierendes als die Sprache, sprich auch: (für mich) fremde Sprachen. Warum müssen die Figuren in unserer Geschichte Yuki, Shiro, Aswa (= japanische Namen) etc. heissen?


Anyway: Jeder soll sich mit seiner Figur wohl fühlen (es werden im Laufe der Ereignisse eh noch mehr Figuren auftauchen, von denen wir noch gar nichts wissen).


Ein prominentes Opfer gibt es leider zu beklagen: Schüler A., dessen ausgedachte Figur in anderen Figuren sozusagen aufgeht. Warum? Weil sie zu ähnliche Fähigkeiten etc. wie andere Figuren hat. Das ist bedauerlich; Schüler A. wird aber GARANTIERT eine Figur bekommen, die ihresgleichen sucht; vielleicht sogar die FIGUR der FIGUREN!


Die Geschichte kommt ins Rollen; sie wird an vier Tagen in der Online-Welt spielen; den ersten Tag habe ich in neun kurze Kapitel aufgeteilt, und diese werden portionenweise an die Schüler verteilt (wer beschreibt, wie die Tempelstadt aussieht? Wie gelangt unsere Hauptfigur, Theodora aus Zürich, in die 33. Dimension und in die Tempelschule? Was passiert derweil in der dämonischen Kirche? Was ist das genau für ein "Volk der Verschleierten", das in der Online-Welt von Online-Ort zu Online-Ort zieht und von vielen gemobbt wird?). (Hier greifen wir die Thematik des Mobbings aufgrund von Verschleierung auf, die einige Schülerinnen behandeln wollen; das "Volk der Verschleierten" bietet ihnen hoffentlich eine Möglichkeit dafür.)


Es bleibt die Frage der Fragen: Was ist genau die Mission der sieben Auserwählten, die ihnen die (ebenfalls höchst mysteriöse) oberste Meisterin aufträgt? – Wir wissen es noch nicht, deshalb an dieser Stelle nur so viel: Wir dürfen gespannt sein!


Bis am Freitag schreiben die Schüler ihre ersten Passagen; ich schaue sie mir übers Wochenende an, am nächsten Montag haben wir dann zum ersten Mal sprachliches Fleisch am Knochen!


 

Projekt 149 - Langzeitprojekt Primarschule Auzelg. Schule Auzelg, Klasse 6a (Lehrerin: Michaela Frigg). Schreibcoach: Gion Mathias Cavelty.



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