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Mit Schere und Klebeband

  • Autorenbild: JULL
    JULL
  • 5. Juli 2016
  • 1 Min. Lesezeit

Für den fünften Termin haben zwei JULL-Manifesta-Beobachter/innen Notizen mitgebracht: Die eine hatte bereits vorgängig 10'000 Zeichen Rohentwurf ihrer Begegnung mit dem Foto-Ernst geschickt und der andere brachte handgeschriebene A4-Seiten mit. Beide kamen nun etwas ins Schwitzen: Der eine, weil er zuwenig, die andere, weil sie viel zuviele Zeichen hatte. Also sprachen wir über die Kunst des Kürzens und Ergänzens, um wiederum zu verdichten. Was muss drinbleiben, was kann weg und was fehlt trotzdem noch? Und kann man Hemmingway vertrauen, wenn er sagt: Kill your darlings? Überhaupt, was heisst löschen: streichen, rauskopieren und separat aufbewahren oder gleich unwiderruflich löschen? Schere und Klebeband wurden für dieses Procedere nur zögerlich verwendet. Diese Methode, die ich nahelegte, kam nur mässig gut an. Womöglich lag das aber auch der Kürze des Textes: 3300 Zeichen als Zielvorgabe sind ordentlich wenig. Da hilft vor allem die Schere, das Klebeband kaum.

Am Ende dieses Abends verabschiedete sich der eine mit einem noch nicht ganz vollständigen, aber immerhin schon mal 3000-Zeichen langen Text, die andere mit einem vollgekritzelten Entwurf, der andeutete, wie sehr Kürzen einer Schlachtung nahekommt. Während sich der Dritte aus dem Tessin meldete, eine Idee ankündigte und einen Text auf Ende Woche versprach.

Die Autorin Gina Bucher begleitet im Auftrag des JULL drei junge Schreibende, die als Beobachter/innen Beiträge für ein Buch zur Manifesta verfassen.

 
 
 

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