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"Die Vergangenheit ist ein objektiver Lehrer" oder Der neue Turm zu Babel Weimarer Tagebüc

Am letzten Tag der Reise besuchte die Gruppe den Frankfurter «Main Tower» und hatte das Vergnügen, die Metropole aus 200 Metern Höhe zu betrachten. Danach konnten die Schüler und Schülerinnen den Nachmittag frei verbringen. Der Schreibauftrag: Ein Essay zum Thema «Frankfurt: Eine moderne Stadt?» oder zur Altstadt Frankfurts und deren Wiederaufbau nach dem zweiten Weltkrieg.

Lou Blumenthal, 20.06.2019

Es wird immer das Sein, das Werden und das Gewesen geben. Es ist wie ein Naturgesetz und solange die Zeit irgendwo existiert, wird es auch immer so bleiben.

Meiner Meinung nach ist die Vergangenheit ein absolut objektiver Lehrer, die Zukunft eine Möglichkeit und das Jetzt ein Geschenk.

Jetzt geht es hier aber nicht direkt um diese Thema, sondern um das Leben der Stadt Frankfurt. Dabei teile ich das Ganze grob in die Zeit vor und nach der absoluten Zerstörung durch Bomb raids ein. Ich hatte erwähnt, dass die Vergangenheit objektiv sei, also beginnen wir doch mit der rein objektiven Vergangenheit und zwar mit Zahlen.

Das erste wirkliche Dokument, das Frankfurt in Zahlen beschreibt, ist das 1267 verfasste Zinsbuch, das 60 in Frankfurt vertretene Berufe aufführt. Bis aber die ersten Einwohnerzahlen vorlagen, geht es noch einige Zeit. So wird von Karl Bücher im 14. und 15. Jahrhundert der Höchstbevölkerungsstand errechnet, der im Jahre 1387 nämlich ca. 10´000 Seelen betrug. Diese Zahl nahm daraufhin stetig ab und erreichte einen Tiefststand von 7600.

Na ja, genügend Mittelalter, springen wir weiter zur Zeit, die meine Lehrer wohl am spannendsten finden würden: die Zeit des 2. Weltkriegs.

Da Zahlen nun mal sind, wie sie sind, trocken, habe ich mich auf eine stichwortartige Auflistung beschränkt.

Ich habe hier ein paar pikante Daten gewählt, die zeigen sollen, wie die Bevölkerungszahl rapide abnahm und sich fast ebenso schnell wieder erholte.

Und als Beispiel im Heute: Da hat Frankfurt eine Einwohnerschaft von (18. Februar 2019) + 750´000, was ein neues Hoch darstellt bezgl. höchste Einwohnerschaft seit Gründung.

Wie man sieht, sind wir jetzt wieder im Jetzt angekommen. Streichen wir also die Vergangenheit von der Pendenzenliste, bewegen wir uns in die «Nachzerstörungs-Zeit».

Ich würde gerne an dieser Stelle weitere interessante Fakten einwerfen. Jedoch will das Internet nicht wirklich und es fehlt die Quellenverlässlichkeit. Mein Vorschlag: wir überspringen das Jetzt und fahren gleich fort in die hypothetische Zukunft. Da die Zukunft ein unbeschriebenes Blatt ist, beschränkt sich das Ganze auf meine Fantasie.

Also: Ich behaupte, und viele würden mir zustimmen, dass die Bevölkerung immer weiter zunimmt. Teils von sich aus, teils durch Immigration und grundsätzlichen Zuwachs von aussen. Dadurch würde sich nicht nur die Stadt selber physisch erweitern, sondern auch ihre kulturelle Vielfalt, wodurch eine neuer «Turm zu Babel» entstehen könnte.

Ich gebe zu, dass das beschriebene Schicksal voll auf fast alle Grossstädte zu treffen könnte und tut, aber Frankfurt steht hier nun mal im Zentrum, mit oder ohne echte Altstadt.

Projekt 113 - "Weimarer Reise-Journal" Jugendliche der Atelierschule Zürich schreiben auf ihrer Reise nach Weimar. Schreibcoach: Selma Matter.

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