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Cliffhanger beim Limmatschreiben




Auf den Spuren von Robert, Kamal, Vlora, Lily, Samir und den anderen waren wir heute an der Limmat. Und die Temperaturen waren so lausig, dass in einem der 23 Letten-Alphabete bei S das schöne Wort «sehrkalt» vorkam. Zum Glück wurde die Sonne dann aber doch immer stärker und es sind schon wieder lauter tolle Texte entstanden. Hier drei Limmat-Ausschnitte mit Cliffhangern von Noëmi, Erik und Paul:


Wir drehten für die 5. Folge. Die Szene spielte an einem grossen Skaterpark: Die Wände voller Graffiti und das erinnerte mich an die schlechten Viertel Londons. Draussen war es kalt und der Fluss (Limmat) sah fast so aus, als wäre er eingefroren. Die laute Musik übertönte fast meinen Handyklingelton. Zum Glück nur fast. Denn das war der bedeutendste Anruf in meinem Leben. Es war die Polizei: «Wir haben Ihre Tochter gefunden.» Mir stockte der Atem. «Wie bitte!?», sagte ich ungläubig. Dabei wusste ich genau, was er sagte.


«Wo bin ich?», sagt Lisa müde. «Wo ist das Schiff?» Erschöpft steht Lisa auf und guckt sich um, da bemerkt sie, dass sie an einem Fluss ist. «Moment mal, diesen Ort kenne ich ja», stellt sie fest. «Ich bin in der Schweiz.» Sie war an der Limmat, doch irgendwas war anders, der Fluss war zerstört. «Moment mal, wo sind Mom, Dad und Koge?»


Wir flogen durch die Luft. Einen Moment lang sah ich alles von Zürich, weil wir so hoch flogen. Doch dann, langsam, senkte sich mein Blickfeld wieder. Ich begann zu fallen. Martin kreischte und ich zerrte ihn von meinem Rücken. Als ich mich um ihn einrollte, sah ich schon den Oberen Letten. Ich machte mich auf den Tod bereit, als, wie von Zauberhand, eine Rose mich auffing. Nur für Salvador reichte es nicht. Die Rose liess mich und Martin leicht auf den Sand des Volleyballfelds kugeln, während Salvador über unseren Köpfen auf den Zaun krachte, der das Feld umgab. Es gab ein hässliches Knirschen und mein Mann fiel stöhnend vom Gitter. Ich rannte auf ihn zu und kniete auf dem sandigen Boden nieder: «Salvador, Salvador!», schrie ich.



 

Projekt 155 - Eine Stadt liest ein Buch. Primaschule Schanzengraben, 4.,5.,6. Klasse (Lehrerin: Diana Harr). Schreibcoach: Ulrike Ulrich. In Zusammenarbeit mit dem Festival Zürich liest ein Buch.




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