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In einer nicht allzu fernen Zukunft....oder doch alles nur ein Albtraum?



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Luise lebt in einer fünfköpfigen Familie. Vor zwei Jahren verstarb ihr Vater, was die Mutter ihr verheimlichte und so fand Luise etwas Verstörendes heraus. Es war an einem ruhigen Sonntagnachmittag, als Luise die Zeit mit ihrer Familie am See genoss. Als ihr Vater Eis holen ging, merkte sie, dass er nach einer langen Zeit nicht mehr wiederkam. So machte sie sich Sorgen und machte sich auf den Weg, ihn zu suchen. Als sie merkte, dass ihre Eltern im Auto sassen und sie mit ihrer Mutter Augenkontakt aufnahm, stellte sie die Nervosität in ihren Augen fest und ebenso, dass ihre Mutter etwas vor ihr verheimlichen musste. Als sie sich spät am Abend auf den Heimweg machten, merkte Luise auch, dass ihr Vater sich merkwürdig verhielt. Und so ging sie in der Nacht zu ihren Eltern ins Zimmer und sah, dass ihr Vater am Strom angeschlossen war. Als sie das erblickte, rannte sie in ihr Zimmer und hatte so viele Fragen und weil sie so überfordert war, fing sie an zu weinen.

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Schon seit Langem fällt mir auf, dass in meinem Schrank ein roter Punkt leuchtet, aber ich habe mir nie Sorgen gemacht. Nach zwei Jahren hat es mein Vater auch bemerkt und hat mich gefragt, was das ist. Ich habe ihm gesagt, dass ich das auch schon gesehen habe, aber mir nie Sorgen gemacht habe. Da fragte er mich, warum ich ihm das nie gesagt hatte. Er holte einen Hammer und machte das rote Licht kaputt, nach zwei Minuten wurde mein ganzes Haus rot und ein Roboter fing an zu reden. Mein Vater und ich schauten uns an und waren schockiert. Der Roboter sagte, dass er seit zwei Jahren alles gefilmt habe und dass er alles in Netz stellen wolle. Mein Vater sagte: sicher nicht! Da sagte der Roboter, dass wir alles machen müssen, was er uns aufträgt. Also machten wir eine Woche lang alles, was uns der Roboter sagte und dann löschte er die Daten. Auf einmal höre ich meinen Wecker und es kommt raus, dass alles nur ein Traum war und es eigentlich nicht mal einen roten Punkt in meinem Schrank gibt.

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Man bekommt nach der Geburt direkt einen Chip ins Gehirn implantiert. Dieser Chip überwacht deine Aktivitäten. Die Aktivitäten werden mit Punkten überwacht. Punkte bestimmen das Leben der Menschen. Man beginnt mit der Punktezahl bei 150. Wenn man etwas Schlechtes macht, so wie bei Rot über die Strasse laufen, bekommt man Minuspunkte. Bei -100 wird man gewarnt und bei -200 wird der Chip ausgeschaltet und man bekommt einen Herzstillstand und stirbt. Aber bei +500 wird man belohnt und man darf den Punktechip wegnehmen. Wenn man älteren Menschen hilft oder die Regeln befolgt oder irgendetwas Gutes macht, bekommt man Pluspunkte. All diese Aktivitäten und die Punktestände sind auf einem privaten Server von der FBI.

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Langsam öffnete er seine öligen Augen, die durch den Schlaf wegen des Aufladens klebten. Er rüttelte sich, um den Staub vom Kasten, der ihm als Rumpf diente und gleichzeitig aus zwei kistenartigen Schubladen zusammen getüftelt worden war, wegzukriegen. Seine Augen blickten umher, alles war wie immer, eine staubige trockene glühende Landschaft streckte sich ihm entgegen. Ob und zu wirbelte ein kleiner Sturm vorbei und hinterliess einen sandigen Nebel. Die zwei steckenartigen Ärmchen hingen lustlos von seinem versandeten und langsam beginnenden rostigen Blechkörper. Wieder einmal fragte er sich, wozu er hier war. Und warum er alleine war. Er begann seine Rädchen, die aus vier kleinen Quadraten auf beiden Seiten je bestanden, vorwärts zu bewegen. Ohne jede Vorahnung, dass nur wenige Meter weiter gerade ein kleines Raumschiff landete. Und er genau in diese Richtung fuhr. Auf seinem Weg, unbewusst auf dem Weg zu seinem Ziel, kippte er immer wieder um, doch schaffte er es trotzdem sich irgendwie wieder hochzuziehen und weiter zu rädeln. Er schreckte auf, als er in der Ferne ein Ding sah, das dabei war zu landen. Sofort raste er los, um herauszufinden, was dort vor sich ging. Als er nur noch ein, zwei Meter von diesem sogenannten Ding hinter einem Felsen versteckt hervorlugte, konnte er die Ziffern 67018CX9Y erkennen. Er zuckte zusammen, als die Ladeluke sich öffnete und ein weisser ovaler Roboter herausrollte und neugierig umherschaute. Seine Augen fingen langsam an zu brennen, weil er vergass zu blinzeln. Sie sah so bezaubernd aus, wie sie sich herumdrehte und umher schaute. Langsam rollte sie heraus und hob sofort einen kleinen Stein vom Boden auf, diesen steckte sie in eine kleine Schublade an ihrer Seite. Immer mehr beugte er sich um die Ecke, bis er plötzlich umfiel und sie sich zu ihm umdrehte. Eine gefühlte Ewigkeit verging, bis sie auf ihn zurollte und ihn begutachtete. Er klammerte sich an einen Stein und zog sich hoch, um sie an ihrem etwas breiteren Blecharm mitzuziehen. Sie liess sich von ihm mitziehen, bis er in einer kleinen Höhle aus altem Schrot zum Stehen kam. Er rollte hektisch zu einem der vielen Schrothaufen und wühlte darin herum. Als er endlich fand, was er suchte, drehte er sich zu ihr zurück und hielt es ihr hin. Sie begutachtete das in allen Farben glänzende Steinchen. Sie nahm es und steckte es wie den Stein zuvor wieder in ihre kleine Schublade. Sie drehte sich um und wollte einfach weg, zurück zum Raumschiff. Kurz blickte er ihr ungläubig hinterher, bis er ihr hinterher radelte. Als er sie einholte, sah er grade noch, wie sie in das Raumschiff rollte und sich die Tür schloss. Die warme Luft, die ihn drohte zu verschmelzen, kam ihm immer mehr entgegen, bis das Schiff abhob. Und genau in diesem Moment schloss er die Augen vor Erschöpfung und durch zu wenig Energie, die Batterie schwand, bis sie endgültig verschwunden war.

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178 A + B - "Planet digital". Schule Feld, Klassen 2. Sek Loiacono und Codoni (Lehrerinnen Maria Loiacono und Céline Codoni). In Zusammenarbeit mit der Ausstellung Planet Digital. Schreiboach: Renata Burckhardt

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