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Leseproben 

Hier finden Sie kürzere oder längere Auszüge aus JULL-Publikationen

Die drei Planeten

von Einhörnern, Zombies und Sushilieferanten

Auszug aus dem JULL Ready-Print Nr. 10

geschrieben von der Primarklasse 6a, Schulhaus Kügeliloo

Teil 1: Feindschaft
Die Einhörner

Ich bin ein Einhorn. Ich wohne auf einem Regenbogen.
Wenn ich krank bin, kotze ich Regenbögen.
Ich mache sehr viele Sachen auf dem Regenbogen und ich habe gute Laune. Ich finde es toll, dass ich ein Einhorn bin, aber ein Einhorn zu sein ist nicht so leicht, weil ich muss mich immer beschützen vor den Zombies, aber sonst ist es sehr schön, ein Einhorn zu sein. Meine Freunde sind immer für mich da, sie beschützen mich vor den Zombies und ich beschütze sie auch. Ich werde nicht vergessen, was sie für mich getan haben, ich werde sie immer in meinem Herzen haben, nicht nur für heute, sondern für immer, weil sie immer für mich da waren – und ich war immer für sie da. Und das ist wahre Freundschaft – ich werde sie niemals vergessen.

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Die Kurden waren sehr überrascht

Garantiert nicht traurige Geschichten

Auszug aus dem JULL Ready-Print Nr. 9

geschrieben von Axmed Cabdullahi, 3. JULL Mini-Stipendium

Der stolze Somalier
Es war einmal ein stolzer Mann aus Somalia, der aufgrund von Problemen in seinem Land nach Europa wollte. Auf seinem Weg nach Europa lernte er vier Männer kennen. Sie reisten, assen und tranken zusammen, bis sie an die Grenze von Europa kamen. Dort wurden sie von der Grenzpolizei festgehalten und nach ihren Ausweisen gefragt. Keiner der Männer hatte einen Ausweis. Einer der Polizisten fragte sie, wie sie heissen und woher sie kommen.


Der erste Mann sagte: «Mein Name ist Aari und ich bin Kurde aus dem Irak.»


Der zweite Mann sagte: «Mein Name ist Kawa und ich bin Kurde aus Syrien.»


Der dritte Mann sagte: «Mein Name ist Schindar und ich bin Kurde aus Iran.»


Der vierte Mann sagte: «Mein Name ist Nuschin und ich bin Kurde aus der Türkei.»


Der Mann aus Somalia kannte alle die Länder, aus denen die anderen Männer kamen. Jedoch wusste er nicht, was ein Kurde ist. Er dachte, die anderen benutzen das Wort Kurde, um sich wichtig zu machen und ihren Stolz auf ihr Heimatland auszudrücken.


Selbstbewusst verkündete er: «Mein Name ist Mahad und ich bin Kurde aus Somalia.» Die Kurden waren sehr überrascht. Und die Polizisten lachten laut.

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In Japan aufgewacht

63 Texte zu den Frauenportraits von Ito Shinsui

Auszug aus dem JULL Ready-Print Nr. 8

geschrieben von sechs Schulklassen, Schulen Buchwiesen, Hofacker, Kügeliloo, Neubühl

Tagebucheintrag vom Jahr Neunzehnhunderteinunddreissig
Ich wachte auf und zog mich am Morgen an. Als ich gefrühstückt hatte, ging ich raus. Ich ging zu meiner Arbeit als Schauspielerin. Es war ein beschwerlicher Weg dorthin. Ich musste über eine grosse Strasse. Über einen Fluss voller Glühwürmchen. Ich wollte einige einfangen. Deswegen kam ich zu spät zur Arbeit. Meine Chefin war sauer auf mich. Ich musste mich schnell umziehen und kam sowieso zu spät zur Aufführung. Meine Chefin fluchte so laut, dass sogar die Zuschauer vor der Bühne den Schrei hörten. Ich zog ein letztes Mal mein schönes Drachengewand/Kimono an. Mir war klar, dass mich meine Chefin so oder so entlassen würde. Denn ich war sowieso nicht so gut wie die anderen jungen Damen. Also spielte ich noch „Der Drache Komo“ vor. Überhaupt war das Schauspiel nicht so gross. Als das Schauspiel geendet hatte, ging ich ohne Job nach Hause. Auf dem halben Weg traf ich einen hübschen Mann der Leiter einer Baufirma namens „Bosch“ war. Der schöne Mann stellte mich an. Und ich fand wieder einen Job.

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Der weisse Finger oder

Das Geheimnis von Einsiedeln

Auszug aus dem JULL Ready-Print Nr. 7

geschrieben von der Primarklasse 6a, Schulhaus Kügeliloo

In einer dunklen, nebligen und stillen Nacht gibt es keine Strassen- laternen. Man hört von weitem Leute streiten. Hinter dem Kloster auf der Wiese leuchten noch Kerzen. Es ist eine kalte Januarnacht. Mehrere Raben iegen um den Wunschbrunnen herum. Der Brunnen leuchtet goldig. Man sieht, wie ein kleines Mädchen vor der gros- sen Klostertür steht. Sie trägt ein schwarzes langes Kleid und ein schwarzes Kopftuch. Sie hält einen Eimer mit weisser Farbe und einem Pinsel darin. Sie probiert mühsam die grosse Klostertür zu öffnen. Die Tür quietscht laut, weil sie alt und eingerostet ist. Sie hält noch eine Laterne in der Hand. Sie greift an die Klinke der Tür. Es kratzt gewaltig in den Ohren. Sie drängt sich mühsam durch den dünnen Spalt. Als sie drin ist, schliesst sich die Tür hinter ihr.

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Instaprints

Textfragmente zum Projekt Instaprint

geschrieben von der Sekundarklasse 3a, Schulhaus Kappeli

Es ist sehr kalt.

Es hat auch Sonne,

trotzdem ist es kalt.

Die Leute tragen Pullover und Jacken,

auch Kapuzen und Handschuhe.

Ich habe kalt, alles ist nass,

und ich kann  nirgendwo sitzen.

Zwei Männer arbeiten auf einer Baustelle.

Sie reformieren ein Haus.

Das Haus wird so schön sein.

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Zur Ausstellung Ito Shinsui

Regenschauer in der Sonne / von Ito Shinsu 1917  (Farbholzdruck - shin hanga)

Wieso schaust du den Schirm an?

Wieso stehst du im Regen?

Bist du in jemanden verliebt?

Magst du Coca Cola?

Was verschweigst du?

Hast du einen Lieblingsschirm?

Gibt’s heute noch einen Regenbogen?

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Die Quallen / Pixelwald

Auszug aus dem JULL Ready-Print Nr. 3
geschrieben von der Abschlussklasse 3BA, Sekundarschule Heiligberg

Die Qualle und die grosse Liebe
Dane


Vor langer, langer Zeit – und zwar gestern – war Pipilloti an einem
Strand, um sich zu erholen. Sie lag auf einem Liegestuhl. Neben ihr
stand ein Glas kalte Limonade. Nach dem Trinken war ihr heiss und sie
wollte ins Meer, um sich abzukühlen. Sie sah eine Qualle und wollte sie
von nahem anschauen. Als sie näher kam, stach die Qualle ihr ins Bein.
Sie erschrak und fiel um und schrie: "Hilfe, Hilfe. Ich ertrinke!!", obwohl
sie ganz nah an der Küste im Wasser lag. Dann kam ein Mann, um zu
helfen, und er fragte sie, was los war. Sie antwortete: "Eine Qualle hat
mich ins Bein gestochen."
Er trug sie aus dem Wasser und legte sie auf einen Liegestuhl und gab
Sand auf ihre Wunde. Und so erkannte der Quallen-Doktor: Es war die
grosse Liebe.

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Pop-Up Märchen - Acht sagenhafte Geschichten der KV Zürich Business School

Frau Holle reloaded
ein Märchen von Natalia Saravia

Es war einmal eine Witwe, die mit ihren zwei Töchtern in Elektroghetto im Tomorrow- land lebte. Davon war die eine schön und fleissig, die andere hässlich und faul. Die Witwe bevorzugte aber die eitle und faule Tochter.

Die brave Tochter machte alle Arbeit im Ehouse, sie musste sich täglich mit dem Houseroboter in den Keller setzen und Hausarbeit machen. Der Houseroboter war ihr bester Freund. Stundenlang musste das arme Mädchen die Kleider der Mutter und Schwester nähen. Ihre Schwester hingegen hatte nichts Besseres zu tun, als sich Youtube Clips reinzuziehen und sich ständig mit Ihren Freundinnen im Technorama zu treffen.

Eines Tages stach sich die Fleissige in den Finger. Da die Spule ganz blutig war, ging sie zum Brunnen im Garten, um sie abzuwaschen. Plötzlich geschah das Unglück. Dem Mädchen haben ihre Finger so weh getan, dass sie die Spule in den Brunnen fallen liess.

"Oh nein, was wird Mutter nur dazu sagen? " rief sie erschrocken.

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Run & Write - Schreibwettbewerb: Schreibe deinen ganz persönlichen SOLA-Bericht

Ein Remix aus einigen der Siegertexte
von Beat Hess, Peter Greutmann, Martina Melcher, Sandro Murchini, Kathrin Probst

 

«Heute wird alles anders», geht mir durch den Kopf, als ich am Tag der SOLA aufwache. Im Verlauf des Samstags wird sich nicht nur meine Vorahnung bewahrheiten, nein - die SOLA wird Shakespeare übertreffen und ich etwas Wichtiges über das Leben lernen: Die Ersten sind nicht die Besten. Oder, traue keinem grünen Wald. (Sandro Murchini)

Der Tag ist da. Schon im Tram Läuferinnen und Läufer mit Sola-Startnummern. Erste  Vergleiche. Ich, nicht ganz untrainiert aber doch schon etwas älter, kann ich da mithalten? Der schweigende Marsch zur Übergabestelle Buchleren. Und dann ein mulmiges Gefühl. Horden von durchtrainierten Leibern. Triathlon-Leibchen betonen muskulöse Oberkörper. Daneben Finisher-T-Shirts von Marathons. Sehnige Bergläufer. Asketische Männer mittleren Alters. Und mittendrin ich. Ein paar Kilo zu viel. Sich nichts anmerken lassen, aufwärmen. (Beat Hess)
   
Tram Nr. 6 bis Zoo, habe ich mir notiert. An der Haltestelle Central sehe ich die ersten Startnummern, gut sichtbar vorne am Körper angebracht. Meine steckt noch im Rucksack. Im Tram stürze ich mich auf einen freien Sitzplatz, es bleiben genau vierzehn Minuten, um eine am Vortag gekochte Portion Penne an Tomatensauce zu verzehren. (Kathrin Probst)

 

Ja, die Mittagszeit ist nicht so mein Ding... zum Laufen... und ja, ich bin Flachlandläuferin...  und nicht mehr so aktiv wie früher... lauf ich zu schnell? ... aber irgendwie sollte ich ja schon Gas geben... denn, cool, darf ich als Externe ‚für’s kispi’ laufen... (Martina Melcher)

 

Zumikon, 21. Mai 2016, 15.40 Uhr. Blick zur Uhr. Noch 3 Minuten bis zum Start. Wird er tatsächlich in drei Minuten kommen, mein Vorläufer? Nervöser, sehr nervöser Blick nach Innen. Habe ich mich genug eingelaufen? Oder doch zu wenig, sodass ich den ersten Kilometer brauchen werde, nur um richtig auf Touren zu kommen? Oder waren die 1,5km schon zu viel des Warmups – und einige Körner in übermotivierter Kopflosigkeit vergeudet? Wie geht’s eigentlich dem Blutzucker? (Peter Greutmann)

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